Klima in Pramousquier
In Frankreich liegen zwar einige Regionen weit südlicher als Pramousquier, dennoch ist aber genau hier (Breitengrad 43,15° Nord; 6,45° Ost) die Sonne mit 2900 Std. pro Jahr am grosszügigsten. Auch die Jahresmitteltemperatur schlägt mit 15,9°C alle sonstige französische Landstriche, und das inklusive der Insel Korsika.
Vielleicht erscheinen solch hohe Temperaturen oder viele Sonnenstunden verwunderlich, wo Pramousquier doch auf dem gleichen Breitengrad wie Vladivostok in Russland, Milwaukee in den USA, Hobart in Tasmanien, Sapporo in Japan, oder Trelew in Argentinien liegt. Weiterhin liegt Pramousquier nördlich (nicht südlich wie erwartet) von vielen kälteren Gegenden wie Tokio (35.6° Nord bei Jahresmitteltemp. von 14,7 °C), New York City (40,7° Nord bei Jahresmitteltemp. von 12,6°C) oder Chicago (41,9° Nord mit Jahresmitteltemp. bei 10,5°C).
Wir haben eine grosse Menge von klimatischen Daten (Mittelwerte über 30 Jahre)
durchgesehen, um eine Gegend zu finden, die der von Pramousquier vom klimatischen
Standpunkt am ähnlichsten ist. Das
Ergebnis erscheint zunächst unerwartet, aber es erstaunt weniger, wenn
man die Pflanzenwelt im Garten oder in den
Rayolgärten nebenan in Betracht zieht: In Kapstadt, Südafrika, ist
die Jahresmitteltemperatur genau die selbe wie in Pramousquier (15,9°C), die
monatlichen Mitteltemperaturen sind in der gleichen Grössenlage (in der Grafik
rechts an die Jahreszeiten der südlichen Halbkugel angepasst), und die jährliche
Sonneneinstrahlung ist auch annähernd die gleiche, mit einem kleinen (5%) Vorteil
für Kapstadt. Dennoch liegt Kapstadt (33.9° Süd) dem Äquator fast 10° näher,
wobei Kapstadt auch wie Pramousquier den positiven klimatischen Einfluss des
Meeres geniesst.
Das wunderbare Klima in Pramousquier hat vier Gründe:
1) der Golfstrom, der ganz Westeuropa aufwärmt;
2) der Wärmeeinfluss des Mittelmeers mit seinem ausgleichenden Meeresklima und seiner eigenen Strömung, die die Südküsten von Frankreich beeinflusst. Diese kreisförmige Strömung (aus dem All sieht man ihre Auswirkung auf die Rhonemündung im Mittelmeer) läuft mit einer Umlaufzeit von ca. einem Jahr gegen den Uhrzeiger und kommt in Pramousquier von den warmen Küsten Nordafrikas an, nachdem sie an der Westküste Italiens und dem Golf von Genua vorbeigeflossen ist;
3) der Mistralwind, der das nordwestlich gelegene Rhonetal von eventuellen Wolkenresten säubert;
4) das Bergmassif der Mauren ist wie der Esterel ein Teil der Südspitzen der Alpen und es schützt die Küstenlinie vor westlichem Wind und Unwetter.
Es
ist genau hier im Landkreis von Hyères (jetzt
"Hyères-les-Palmiers" genannt) wo all diese Elemente ihre stärkste
synergische Kraft ausüben. Dies ersieht man z.B. aus der Sonneneinstrahlung:
Nizza und Cannes stehen zwar mit 2694 sonnigen Stunden pro Jahr vor Monaco (2583
Std/Jahr), sie können aber nicht mit Marseille (2835 Std./Jahr) oder Hyères
(2899 Std/Jahr) gleichziehen (Grafik links). Dasselbe
gilt auch für Temperaturen (Grafik rechts).
Auf
der Weltebene gibt es zwar weitaus sonnigere Gegenden
als hier (Grafik
links), viele davon sind aber in der Wüste und natürlich sind alle dem Äquator
viel näher, d.h. von zu Hause um einiges weiter entfernt. Hier braucht man auch
keine Klimaanlage : obwohl die Mitteltemperaturen die höchsten in Frankreich
sind (Grafik),
ist es im Sommer nie unerträglich heiss. Das Meer gleicht grössere Temperaturschwankungen
sofort aus und daher ist es auch nie kalt im Winter (Grafik):
es friert sehr selten und der letzte richtige Frost liegt bis 1985 zurück. Die
Welt bietet natürlich jede Menge von wärmeren Regionen, allerdings ist keine
auf oder auch nur in der Nähe von unserem Breitengrad gelegen (Grafik
rechts).
Die europäische Nachfrage nach unserem Landstrich ist
im Sommer ausserordentlich gross, wobei die ganze Cöte d'Azur nur 30 Millionen
Menschen beherbergen kann. Da das Angebot aus Platzmangel auf diesem engen Küstenstreifen
nur sehr begrenzt ist, spiegelt sich diese Diskrepanz zum Teil in sehr hohen
Sommermietpreisen auf der ganzen Côte wider. Im Gegensatz dazu bevorzugen Insider
und Eigentümer von Ferienwohnungen meistens die 3 anderen Jahreszeiten. Dies
nicht nur weil die Menschenmengen dann anderswo sind und man sich in diesen
Jahreszeiten frei bewegen kann.
Natürlich ist es viel wärmer als in anderen Gebieten Frankreichs, besonders
im Winter, im Frühjahr und im Herbst. Der Hauptgrund ist aber wieder einmal
die Sonne, die hier zu diesen Jahreszeiten wesentlich grosszügiger ist. Wir
haben genau ausgerechnet, wie gross unser "Sonnenbonus" gegenüber
anderen Landesteilen ist (Grafik
rechts). Dieser Sonnenbonus ist im Herbst und Winterwesentlich grösser als
im Frühjahr oder im Sommer. Gegenüber der südwestlichen Mittelmeerküste im Languedoc
ist er sogar auch im Sommer bedeutend grösser.
Alle hier aufgeführten Daten sind 30-jährige Mittelwerte (1961-1990). Inzwischen sind schon teilweise neue Daten über die Zeitspanne 1991-2000 erhältlich, allerdings sind sie noch unvollständig. Die globale Tendenz geht zu höheren Temperaturen und 10% weniger jährlichen Sonnenstunden, mit einer markanten Ausnahme: am Mittelmeer ... Daher sind die hier aufgeführten Daten heutzutage noch krasser als 1961 bis 1990.
Die selbe Rechnungsweise der auf weltweiter Ebene erhältlichen Daten ergibt
für die nördliche Erdhalbkugel 3 typische Kurvenprofile (genaue
Daten auch durch klicken auf die Grafik erhältlich):
1) Eine U-förmige Kurve wie in London, Paris, Wien oder Moskau, mit in der Wintersaison mindestens den doppelten Sonnenstunden in Hyères im Vergleich mit diesen Städten. Dieses Profil ist typisch für nördlichere Gegenden, kann aber auch in kleineren Ausmassen im Süden erscheinen (wie hier in Florenz).
2) Eine annähernd platte Kurve mit gleichmässig mehr Sonne in Hyères als in diesen Städten durch alle Jahreszeiten, wie hier zum Beispiel in Chicago. Dieses Profil ist für Gegende mit kontinentalem Klima charakteristisch, auch wenn sie auf einem südlicheren Breitengrad als Hyères liegen.
3) Eine "umgekehrte U-Form" in Ostküstenstädten aller Kontinente, auch in weit südlicheren Breiten, wie hier z. B. in New York oder Tokio. Das gleiche Profil erscheint auch in Hochgebirgen wie hier an der Zugspitze oder am Pic du Midi bei Chamonix-Mont Blanc, die im Winter weitgehend über den Wolken liegen. Vergleicht man die monatliche Dauer des Sonnenscheins hier in Hyères mit der in Tokio oder auch noch mit der in New York, dann erscheint ganz klar dass Hyères vom Frühling bis zum Frühherbst einen positiven "Sonnenbonus" zu zeigen hat, der sich allerdings im Spätherbst und im Winter in einen Sonnendefizit verwandelt, das heisst, die nördlichere Lage von Hyères mit einer kürzeren Tagesdauer hat dann zur Folge, dass in diesen Herbst- und Wintermonaten die Sonne in Hyères weniger grosszügig ist als in den südlicheren Ostküstenstädten. Gegenüber Tokio hat Hyères von Mai bis Oktober 50% mehr Sonnenstunden, im Juni und Juli sind es sogar doppelt so viel, aber im Dezember und Januar ist es durch die kürzeren Tage das Gegenteil.
Diese typischen Profile von monatlicher Sonnenstrahlung zeigen eindeutig, dass es abgesehen von südlicheren Ostküstenstädten wesentlich profitabler ist, hier seine Ferien in der Zwischensaison als in der Hochsaison zu verbringen. Das genau machen die Insider !