Pramousquier und Le Rayol

Diese beiden benachbarten Dörfer liegen in der Mitte der Klippenstrasse der Mauren (Corniche des Maures), halbwegs zwischen le Lavandou und Cavalaire.

Pramousquier ist das kleinste der Küstendörfer von le Lavandou. Eigentlich ist es nur die frühere Wiese ("Pra" in Altfranzösisch) eines Bachbettes, das von dem Rau, der von den steilen südlichen Berghängen der Mauren hier zwischen den Klippen des Cap Nègre und der Pointe de l'Ecuelle ins Meer fliesst. Das einzige französische Mittelmeerferiendorf des Club Méditerranée ist auch hier angelegt, wie das "Hameau de Pramousquier" von Pierre et Vacances, wo unsere Ferienwohnungen sind.

Die offiziellen Internetseiten der Stadt le Lavandou sagen folgendes über Pramousquier :

"Pramousquier, der letzte Strand von Lavandou, liegt zwischen zwei Felsvorsprüngen und hat etwas Geheimnisvolles an sich. Liegt es an seinem blau-grün-gold schimmernden Sand oder an dem Meer, das hier einen Stich ins Türkis bekommt ? An diesem Strand wird man von einem seltsamen Zusammenspiel verschiedener Eindrücke in Bann gehalten, als ob in der Luft eine gewisse Sehnsucht nach Orten am Grenzbereich schwebe."( http://www.lelavandou.com/deplages/plage12.htm).

Die Übersetzung des Webmasters aus dem Französischen ist wohl nicht die beste, die man sich vorstellen kann ... in der Originalversion geht es hier um ein gewisses Entfremdungsgefühl (heute heisst es "Trip"), das dieser Natursandstrand mit seinen Farben und seiner unmittelbaren Umgebung bewirken kann. Die Farben des Meeres sind hier tatsächlich faszinierend. Weltenbummler erinnern sie wegen dem türkisen Wasser an die Karibik oder an die Marquisen (oder natürlich auch an die Türkei...). Was aber die "Sehnsucht nach Orten im Grenzbereich" betrifft, würden wir sagen, dass dieserlei hier in Pramousquier vollkommen unnötig ist. Man braucht sich nämlich nur die Karte des Dorfes anzuschauen (s. unten): die dick gestrichelte rote Linie ist die Stadtgrenze zwischen Lavandou und Rayol-Canadel, die genau durch die Mitte des Strandes führt ! Da haben wir den "Grenzbereich" unseres Amateurübersetzters direkt vor der Tür...

Die Lage der Grenze hat nun zur Folge, dass jede der beiden anliegenden Städte meint, die andere sei für die "Frühjahrsreinigung" der Winterreste am Strand verantwortlich. Daher wird diese Reinigung meistens relativ spät gemacht, gegen Mai. Das wiederum ist eigentlich eher ein Vorteil, zunächst weil der Strand so länger natürlich aussieht (es ist ja schliesslich ein Naturstrand), und auch weil der trockene Tang, der teilweise den Strand überdecken kann, den Sand weitaus befestigt und gegen Wind und Wellen schützt. Für Sonnenfans ist immer noch genug freier Sand am Strand, denn es ist hier wirklich nicht übervölkert : Pramousquier ist einer der beiden einzigen noch bestehenden französischen Privatstrände (der zweite ist in der Bretagne).

Die Grenze ist also wie schon die Karte oben zeigt das Bächlein namens Rau, das an dem Grundstück entlang läuft (es "läuft" nur bei Sturmregen mit Südwind, sonst ist es trocken). Der Rau ist aber wie die Karte der Departementsregierung unten zeigt nicht nur die Grenze zwischen den Städten Lavandou und Rayol-Canadel, er grenzt auch den Landkreis von Hyères (Provence d'Azur, in hellblau) vom Landkreis Saint Tropez (in rot) ab. Pramousquier ist also gleichzeitig der letzte Strand der Provence und der erste Strand von St. Tropez (vom Kreis St. Tropez)! .

Die "Corniche des Maures" (Klippenstrasse der Mauren) umfasst, wenn man von den grossen und breiten Stadtstränden von Lavadou und Cavalaire absieht, 12 Naturstrände zwischen Saint Clair und Rayol. Die kleinsten Strände verbergen sich hinter den Felsen, wie z.B. die Strände Elephant, Rossignol und Layet, die ein Paradis für Naturisten und junge Liebespaare sind. In St. Clair und Cavalière sind die Strände länger und bieten (zu) vielen Touristen Platz. Die schönsten Strände der Corniche sind Aiguebelle und Pramousquier, von der Klippenstrasse nur schwer erreichbar, zumal keine Parkplätze vorhanden sind. Hier verbrachten Jean Cocteau, Winston Churchill oder Humphrey Bogart schon lange vor uns ihren Urlaub. 

In Richtung Osten kommen dann noch die kleinen Strände von Canadel und Rayol, dahinter ist es ein reines Felsenland bis zu den Stränden von Cavalaire und Gigaro auf der Südflanke der St. Tropez Halbinsel.

Auch wenn der Zweck des Urlaubs in Pramousquier nur Entspannung ist, ein Ausflug zu den wunderschönen Mittelmeergärten von Rayol ist unumgänglich. Zu Fuss über den malerischen Littoralweg sind es 45 Minuten, mit dem Wagen 5 Minuten bis zu dem 220 ha. grossen Gut " Domaine du Rayol", das sich vom Ufer bis in die Berge streckt und die schönsten Gärten des französischen Mittelmeers besitzt. Die botanische "Tour du Monde" durch die asiatische, südafrikanische, australische und amerikanische Pflanzenwelt, die den Garten aufteilen, alles unter freiem Himmel und ohne irgendwelche Schutzmassnahmen, der Bambus-, Eukalyptus- und Korkeichenwald zwischen der Quelle und dem Ufer, sich ganzjährig abwechselnde Blumen und Blüten die im Februar nicht nur wegen der Mimöschen am üppigsten sind, zeigen denen die es immer noch nicht wissen sollten, wie ausserordentlich das Klima hier ist. Der letzte Frost war vor 18 Jahren und ist schon lange vergessen. Wie auf der Insel Port Cros ist im Sommer auch ein Tauchpfad zu besichtigen (hier aber mit Begleitung und auf Reservierung). Das Gut wird von dem Conservatoire du Littoral verwaltet und demnächst kommt das benachbarte Gut "Dattier" (Dattelbaum) hinzu, dessen Grund von hier bis nach Cavalaire an der Südflanke der Halbinsel von Saint Tropez reicht. Dies garantiert eine fast grenzenlose Entwicklung der jetzt schon schönsten Gärten der Côte und der Riviera. Das heisst aber auch, dass hier nie mehr gebaut werden kann.